Musik; Literatur
Das Archiv pflegt den Nachlass des russischen Komponisten Alexander Glasunow (1865-1936).
Nachlässe
Sammlungen
Das Archiv wurde 1936, kurz nach dem Tod des Komponisten in Paris, von seiner Frau Olga Nikolajewna und seiner Tochter Elena Alexandrowna gegründet. 1961 kam der Bestand nach München, wohin Elena und ihr Mann, Herbert Günther - ein deutscher Schriftsteller - ihren Wohnsitz verlegt hatten. Mit Ausnahme von Elenas Mann, der Zugang zum Archiv hatte, blieb es überwiegend verschlossen. Man kann daher behaupten, dass mindestens drei viertel des Brief- und ein beträchtlicher Teil des Musik-Nachlasses wissenschaftlich nicht ausgewertet und veröffentlicht wurden. Die Erbinnen führten einen sechs Jahrzehnte währenden Streit mit mit der sowjetischen Regierung über ihr Angebot, ein Archiv-Museum in der ursprünglichen Glasunow-Wohnung in Leningrad einzurichten. Die Idee, den Nachlass dorthin zu verlegen, fand Unterstützung seitens des Leningrader Konservatoriums. Wiederholt wandte sich auch dieses mit entsprechenden Bitten an die Regierung, doch alle Mühen waren vergeblich.
Nach dem Tod von Elena Glasunow-Günther im Dezember 2000 gelang es der Glasunow-Stiftung als der rechtskräftigen Erbin eine mündliche Vereinbarung mit dem Staatlichen Museum für Theater und Musik im früheren Leningrad und heutigen St. Petersburg zu treffen und ein Protokoll bezüglich der Übergabe des Archivs zu unterzeichnen. Darin verpflichtet sich das Museum, Räumlichkeiten im Scheremetjew Palais für eine ständige Glasunow-Ausstellung zur Verfügung zu stellen, mit der Auflage, dass - sollte in Zukunft die ursprüngliche Glasunow-Wohnung verfügbar werden - das Archiv dorthin verlegt werden soll. Am 29. Mai 2003 fand in den Sälen des Scheremetjew Palais eine feierliche Eröffnung der ständigen Ausstellung "Die Rückkehr des Erbes" statt.
(Quelle: Website)
Desweiteren dient die Stiftung auch dem Andenken des literarischen Werkes von Herbert Günther, dem Ehemann von Elena Glasunow-Günther, der Tochter des Komponisten. Als Lyriker, Erzähler, Essayist, Biograph und Reisebuchautor wurde Günther durch Publikationen wie "Hier schreibt Berlin" 1929, "Franken und die bayerische Ostmark" 1936, "Glückliche Reise" 1939, "Künstlerische Doppelbegabungen" 1938, "Ringelnatz" 1964 bekannt. (Quelle: Website)
Die Stiftung hat an der Entstehung folgender CDs mit Werken des Komponisten aktiv teilgenommen:
Lieder und Romanzen von A. K. Glasunow, erstmals erschienen auf CD, Interpreten: Victoria Evtodieva (soprano), Ludmila Shkirtil (mezzo-soprano), Mikhail Lukotin (bariton), Yuri Serov (piano);
Gesamtwerke für Orgel, Interpretin: Vera Zwegintsewa
Der Bestand enthält den Nachlass Glasunow (größtenteils in Fotokopien) sowie den Nachlass Herbert Günther und die zugehörige Korrespondenz mit:
- O. M. Graf
- C. Busse
- H. Carosa
- A. Döblin
- C. Felixmüller
- O. Gmelin
- P. Gurk
- M. Halbe
- G. Hauptmann
- H. Hesse
- A. Holz
- R. Huch
- E. Kästner
- F. Kayssler
- A. Krieger
- A. Kubin
- A. Kutscher, über 100 Briefe und Schriften
- H. Leip
- Z. Maurina
- A. R. Meyer, ca. 200 Briefe und Schriften
- A. Miegel
- E. Penzoldt
- W. von Scholz
- I. Seidel
Auch der Nachlass R. Friedlaender-Prechtl befindet sich im Bestand. Er enthält die Korrespondenz (ca. 200 Briefe) mit u.a.:
- J. Bab
- P. Zech
- C. Zuckmayer
Weiter Bestandsbestandteil ist der Nachlass Ringelnatz, der u.a. folgendes enthält:
- Dokumente
- Urkunden
- Briefe
- Zeichnungen